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QUIDDITCH – EIN ZAUBERHAFTES SPIEL

By on 17. Mai 2018

Quidditch – das bekannte Spiel von Harry Potter gibt´s nun in Real Life! Mit Ball und Besen ausgestattet, geht´s ab durch die Lüfte.

Nööö, leider nicht. Im realen Spiel, bleibt man dann doch am Boden der Tatsachen. Der magische Ball ist ein Volleyball, der Besen wird durch eine Stange ersetzt und das Spielfeld befindet sich nicht in der Luft, sondern – ganz bodenständig – auf einem Rasen. Dennoch hat der Sport einen Hauch von Magie…

Ganz verdutzt sehe ich den Captain an als er mir statt eines Besens eine simple blaue Stange aus Plastik in die Hand drückt. „Wie soll ich mit diesem Ding fliegen?“, frage ich mit einem breiten Grinser im Gesicht. Captain Christoph lächelt mich an und sagt: das ist die Sportvariante – geflogen wird am Boden.

Die wichtigste Regel gleich vorweg: Verlasse nie deinen Besen! Jeder Spieler sitzt, liegt oder lümmelt immer auf seinem getunten Sportgerät. Wer seinen Besen verlässt wird disqualifiziert. Quidditch ist ein gemischt-geschlechtlicher Vollkontaktsport mit Elementen aus Rugby, Völkerball und Handball. In Österreich haben sich mittlerweile schon drei Teams etabliert, die Graz Grimms, die Danube Direwolves und die Vienna Vanguards, die sich schon seit zwei Jahren mit der internationalen Quidditch-Elite messen. Auch in Deutschland gibt es seit 2015 einen Quidditch-Sportverband, den mittlerweile knapp 40 Teams angehören. Übrigens, Quidditch wird das ganze Jahr über gespielt – auch bei winterlichen Verhältnissen. Klingt erfrischend, macht aber vor allem bei Schnee viel Spaß.

 

Wie funktioniert´s?

Pro Mannschaft gibt es sieben Spieler und 3 Ringe, die von 90 cm bis 180 cm Höhe angebracht sind. Geleitet wird das Spiel durch einen unparteiischen Schiedsrichter – in Hogwarts ist das bekanntlich Madam Hooch. Anstatt auf Tore zielen die Sportler (genauer gesagt sind das 3 Jäger) mit dem „Quaffel“ (nicht Waffel!) auf die Ringe. Der Quaffel ist nichts anderes als ein Volleyball. Mit den restlichen drei Bällen werden die Gegner abgewehrt. Die Keeper (= Torhüter) verteidigen dabei die eigenen Tore – eh klar. Dann gibt´s da noch die Treiber – die haben den coolsten Job. Sie versuchen mit Schlägern (alternativ mit Bällen) die Klatscher (=Bälle, aber andere) vom eigenen Team abzuwehren, um sie auf die gegnerischen Spieler zu schmeißen.

In der 18. Minute kommt noch der „Schnatz“ bzw. „Snitch-Carrier“ ins Spiel. Der Snitch-Carrier ist eine neutrale Person, die keinem Team angehört. Er trägt goldene Shorts und läuft mit einer Socke, in dem ein Tennisball steckt, herum. Das ist der sog. Schnatz und der ist am Hosenbund des Snitch-Carriers befestigt, damit die Spieler sie klauen können. Nein – nicht irgendwelche Spieler, es sind sog. „Sucher“, die den goldenen Schnatz fangen müssen. Soweit alles kapiert? Wartet, es geht noch weiter…bin aber gleich fertig…  Ist die Socke erobert, ist das Spiel beendet – sofern es keinen Punktegleichstand gibt. Ansonsten geht es in die Verlängerung. So das war´s jetzt so im Groben und Ganzen mit den Spielregeln. #easyrules

Quidditch & Me

Die Spielregeln zu kapieren ist wohl nur für wahre Harry-Potter-Fans möglich.  Zugegeben, ich bin nicht der größte Potter-Fan, daher sind die Vienna Vanguards beim Probetraining auch sehr geduldig mit mir. Schritt für Schritt lassen sie mich in ihre magische Welt eintauchen. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase glaube ich zu wissen was ich tue oder wo ich hinlaufen muss. Oder doch nicht? Schnell wird klar, dieser Sport ist nichts für Weicheier. Hier wird gefoult, getakelt, geschrien.

Ein Teamkollege passt mir den Ball zu. F*** was mach ich jetzt damit? Ich stürme los und laufe zielgerichtet auf die gegnerischen Ringe zu und… verdammt… schon wieder hat mich einer vom anderem Team abgeschossen.

Es sind so viele Bälle im Spielfeld – da muss man mal den Überblick behalten. Egal – ich schieße einfach mal wild um mich, versuche in die Ringe zu treffen und das gegnerische Team abzuschießen. Oje, der Schiedsrichter pfeift mich schon wieder ab… was mach´ ich nur falsch? Ich sage ja, die Spielregeln sind eine Herausforderung.

 

Video Impression

 

Der Quidditch-Überblick für Nicht-Checker

Quidditch-Spielfeld

Ein Quidditchfeld hat eine ovale Form, ist ca 33 Meter lang und 22 Meter breit. In der Mitte befindet sich ein kleiner Kreis von knapp einem Meter Durchmesser, der sog. Mittelkreis für die Ballfreigabe.

 

Quidditch-Bälle

Im Quidditch gibt es insgesamt drei Ballarten und fünf Bälle:

  1. Den Quaffel (im Original: quaffle): Dieser Volleyball wird auf die Tor-Ringe geworfen. Ein Tor gibt 10 Punkte für das Team, das es wirft. Nur Jäger und Hüter dürfen mit dem besonderen Ball spielen.
  2. Drei Klatscher (im Original: bludger): Können dazu genutzt werden, den Spielfluss anderer Spieler zu stören. Sobald ein Spieler von einem Klatscher getroffen wird, ist er quasi für kurze Zeit Game-Over.
  3. Den goldenen Schnatz (im Original: golden snitch): Ist ein Tennisball, der in einer Socke gesteckt ist. Der Snitch-Carrier trägt den Schnatz am Hosenbund. Er muss darauf achten, dass die Sucher den Ball nicht erwischen, ansonsten endet das Spiel.

 

Quidditch-Spieler

Die sieben Spieler einer Quidditchmannschaft setzen sich wie folgt zusammen:

  • 3 Jäger (im Original: chaser): diese versuchen den Quaffel durch eines der gegnerischen Tor-Ringe zu werfen.
  • 1 Hüter (im Original: keeper): dieser versucht zu verhindern, dass die gegnerischen Jäger die Tore werfen.
  • 2 Treiber (im Original: beater): diese versuchen, mit Schlägern die Klatscher von den Mitspielern der eigenen Mannschaft abzuwehren und schlagen sie auf gegnerische Spieler.
  • 1 Sucher (im Original: seeker): dieser versucht, den goldenen Schnatz zu fangen.

 

Beendigung eines Spiels

Ein Quidditchspiel ist dann beendet, wenn einer der beiden Sucher den Goldenen Schnatz fängt. Wie lange ein Spiel dauert, ist deshalb von dessen Verlauf abhängig. Das kürzeste Quidditchspiel aller Zeiten war das Match Tutshill Tornados vs. Caerphilly Catapults. Dieses Spiel hat dreieinhalb Sekunden gedauert! Geil, oder? Quidditch können sich aber auch über mehrere Tage oder sogar Wochen erstrecken. Der Rekord für das am längsten dauernde Spiel liegt bei 3 Monaten! Übrigens, das Spiel gewinnt nicht notwendigerweise die Mannschaft, die den Schnatz fängt und das Ende des Spiels bewirkt, sondern die Mannschaft mit den meisten Punkten.

 

Die 5 lustigsten Stupipedia-Regeln:
  1. Es gibt keine geregelte Spielzeit, das Spiel ist dann vorbei, wenn der Schnatz gefangen wurde oder wenn keiner der Spieler mehr in der Lage ist das Spiel fortzusetzen.
  2. Die Bälle dürfen nicht verzaubert werden.
  3. Schwalben werden nicht toleriert. Theatralische Vom-Besen-Faller werden nicht vor dem Tod gerettet. Auch nicht wenn sie Harry Potter heißen.
  4. Der Besuch der Toilette während des Spiels ist nur nach schriftlichem Antrag beim Spielleiter gestattet.
  5. Unangebrachtes Verhalten wie z.B. gegnerischen Besen verhexen bzw. der alleinige Verdacht dessen wird mit sofortigem Anzünden der Kleidung des Täters bestraft.

 

Wer die Spielregeln noch immer nicht checkt, der kann sich das dafür extra gedrehte Video von den Vienna Vanguards ansehen. 😉

 

Wer das Spiel ausprobieren möchte, der sollte mal zu einem der Probetrainings gehen. Die Vereine freuen sich über sportlichen Zuwachs. Und falls nicht die Eingebung für eine adäquate Spielerposition fehlt: Auch dafür gibt es einen Quiz-Test! Natürlich nur Just4Fun. 😉 Einfach hier klicken!

 

Fazit: Ein lustiger Sport für Anfänger und „Durchblicker“ wie mich. Man läuft auf einer Stange im Spielfeld herum und hat keine Ahnung was man machen muss. Ohne scheiß, es ist witzig! Für Harry-Potter-Fans ist Quidditch ein Spiel, das sehr viel Taktik, Geschwindigkeit und Ausdauer erfordert. Also nicht´s für unsportliche Zauberer. Wer sich nicht zu den sportlichen Typen zählt, aber dennoch ein Qudditch-Fan ist, der sollte sich unbedingt diverse Meisterschaftsspiele ansehen. Dieses Wochenende (18.11.-19.11.2017) ist bspw. der Austrian Quidditch Cup in Brigittenau, Wien.

 

Facts

Funfaktor: für sportliche Harry Potter-Fans

Anbieter: Quidditch Austria

Mannschaften: Danube Direwolves, Vienna Vanguards, Graz Grimms

Trainingszeiten: Danube Direwolves: Samstag 10-13 Uhr & Donnerstag abwechselnd 10-12 Uhr oder 14-16 Uhr / Vienna Vanguards: Donnerstag 10-13 Uhr & Samstag 10-13 Uhr / Graz Grimms: Sonntag 14 Uhr & Donnerstag 18:30 Uhr.

Kosten: Vereinsmitgliedschaft ab 20 Euro im Jahr

Ausrüstung: Hoops (=Besen), den Hoop muss man sich selber bauen; die Bauanleitung dazu gibt es in diversen Quidditch Gruppen. Üblicherweise werden die Hoops aus Plastikrohre aus dem Baumarkt gebastelt; alternativ gehen auch Teile eines Hula Hoop-Reifens.

Quidditch in Deutschland: Deutscher Quidditch Bund

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Kerstin Gutleder
Austria

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